Pilotprojekt Turn10® Wettkampf

Turn 10 - Das neue Pilotprojekt im STB für das Gerätturnen, gedacht als Einstieg ins Geräteturnen für alle, die mit Leistungsturnen und den P-Stufen nichts zu tun haben wollen, oder die in den P-Stufen natürliche Grenzen für das Gerätturnen sehen.

Das Pilotprojekt ist so ausgelegt, dass es im Turn 10 nur die Basisstufen geben wird. Bewusst wurde auf die Oberstufen ganz verzichtet. Zu jedem Gerät (außer Sprung und Minitrampolin) gibt es 10 Turnelemente. Bei einigen Elementen kann man sogar noch zwischen verschiedenen Unterelementen wählen. Das bedeutet, man kann entweder oder turnen. Es gibt keine Vorschrift wie viele Elemente und in welcher Reihenfolge die Elemente geturnt werden müssen. Dies ist für viele der besondere Vorteil gegenüber den P-Stufen.

Mit diesen Erkenntnissen haben wir uns entschlossen, im Turngau Ostwürttemberg, den Turn 10 Wettkampf als Pilot im Jahre 2019 einzuführen und zu testen.

Beim ersten Lehrgang zum Turn 10 am 16.2.2019 in Schnaitheim wurden den 48 Übungsleitern aus 16 Vereinen alle Elemente, welche geturnt werden können auf Video gezeigt. Nach dem Erklären der Elemente, den Wertigkeiten und den Bewertungsrichtlinien wurden an allen Geräten Übungen mit drei oder fünf Elementen gezeigt. Es wurde auch auf die Übungsverbindungen und Kombinationen eingegangen. Ein starkes Interesse der Vereine und Übungsleiter an Turn 10 war deutlich fest zu stellen. Am 28.3 2019 fand in Aalen der 2. Infotag zu Turn 10 statt. Dieser Infotag war nur als reiner Theorietag ausgeschrieben. Es waren 12 Teilnehmer aus 7 Vereine anwesend. Marion Oberkampf, die Turn 10 Verantwortliche des STB, hielt diesen Infotag ab. Den Teilnehmern wurden die Elemente der Basisstufe als Film vorgeführt und danach gab es klare Aussagen zu den Bewertungsrichtlinien, den Abzügen und den Besonderheiten bei einem Turn 10 Wettkampf. 

Für den 11.5.2019 stand dann der Kampfrichterlehrgang in Böbingen auf dem Programm. Wir als Verantwortliche wären schon froh gewesen, wenn wir zwischen 20 und 30 Anmeldungen gehabt hätten. Mit einer beachtlichen Anzahl von 56 Kampfrichteranwärter ging es somit am Samstag, den 11.5.2019 in den Kari Lehrgang. Durch die gute Vorbereitung von Marion hatten alle das Bewerten der Übungen sehr gut gelernt und hatten mit der anschießenden Bewertung der Prüfungsübungen wenig Schwierigkeiten. Das große Problem für alle aber war die anschließende theoretische Prüfung zu den Themen von Turn 10. An diesem Punkt waren alle im Vorteil, die als Kampfrichter Kür oder die P-Stufen Lizenz hatten.  Über 20 % der Teilnehmer schafften die theoretische Prüfung nicht. Dies war im Vorfeld so nicht zu erwarten.  In allen Ausschreibungen und den Informationsgesprächen wurde von Seiten der Verantwortlichen des Turngau Ostwürttemberg immer darauf hingewiesen, dass es sich bei Turn 10 um einen unterschwelligen Wettkampf mit sehr einfachen Bewertungsrichtlinien handelt.  Zu diesem von uns vermittelten Bild des Einsteigerwettkampfes passen die ganzen Kampfrichterbestimmungen und die ganze Kampfrichterschulung und Prüfung nicht. Dafür hagelte es von den Teilnehmern auch sehr viel verständliche Kritik. Der Wettkampf Turn 10 als solchen wurde aber nicht in Frage gestellt.

Am 27.10.219 fand dann der erste Turn 10 Wettkampf in Dettingen statt.
Mit einer Teilnehmerzahl von 123 gemeldeten Turner und Turnerinnen aus 12 Vereinen waren wir im Vorfeld bereits sehr zufrieden. Der Wettkampf wurde von uns für die Altersklassen 7 bis 13 Jahre ausgeschrieben. Die Kinder turnten einen Wahl-3-Kampf aus den Disziplinen Reck/Stufenbarren, Sprung, Balken/Bank, Boden und Minitrampolin. Nach dem Einturnen wurden die Kinder Vereinsweise in Riegen eingeteilt, dies ermöglichte einen gemeinsamen Riegenwechsel von Gerät zu Gerät und der Wettkampf war für die Zuschauer und uns übersichtlicher. Alle von uns ausgebildeten Kampfrichter vom 11.5.2019 kamen an diesem Tag zum Einsatz. Ebenfalls haben wir uns an diesem ersten Pilotwettkampf für unterschiedliche Kampfrichterzusammenstellungen entschieden. Es gab Zweier-, Dreier- und Viererkampfgerichte. Die Rückmeldungen der Kampfrichter ergaben, dass ein Zweierkampfgericht oder ein Viererkampfgericht für die zügige Wertung am Sinnvollsten sind, aber an den Geräten Boden und Balken aufgrund der Übungslänge ein Viererkampfgericht das Beste ist. Von Seiten der Kampfrichter, welche sich sehr gut auf den Wettkampf vorbereitet hatten, gab es keine Probleme mit der Wertung der verschiedenen Übungen.

Es wurden an den einzelnen Geräten sehr unterschiedliche Übungen in der Anzahl der Elemente und in der Zusammenstellung gezeigt. Es gewannen nicht nur Kinder mit hoher Anzahl gezeigter Elemente, sondern weniger gezeigte Elemente, dafür aber sauber geturnt, wurden entsprechend belohnt. Die Teilnehmer kamen aus Vereinen mit unterschiedlichen Trainingseinheiten pro Woche. So gab es Teilnehmer mit nur 1x wöchentlichem Training und Turnerinnen mit bis zu 3 x wöchentlichem Training. Bei der Siegerehrung waren jedoch Kinder verschiedener Trainingsintensivität vertreten.

Hier gilt es nochmal genau festzulegen, für wen soll dieser Wettkampf sein?
Welche Kinder wollen wir damit erreichen?
Viele der anwesenden Kinder waren froh, mal nicht mit den allerbesten Turnerinnen und Turner im Turngau gemessen zu werden.

Aber eins war bei allen Kindern gleich:
Alle waren glücklich und zufrieden, denn sie durften sich selber eine Übung mit den Elementen zusammenstellen, die sie wollen und können und sich zudem noch die Disziplinen selber auswählen.

Diese 123 teilnehmenden Kinder konnten wir voll und ganz für diesen Wettkampf von der ersten Trainingsminute bis hin zur Siegerehrung für diesen neuen Wettkampf Turn 10 begeistern!

Auch die befragten Übungsleiter und Trainer sehen die Handhabung und Vorbereitung auf den Wettkampf zu Hause und im Training aufgrund der zur Verfügung stehenden Unterlagen und Infomaterialien als machbar an, auch bei 1x wöchentlichem Training.

Die Wichtigkeit unseres Pilotprojekts für den STB, sahen wir an den vielen Vertretern des STB aus dem Präsidium, der Geschäftsstelle und den Fachgebieten. Sie alle konnten sich ein eigenes Bild vom Wettkampf machen und die Positive Meinungen der Kinder und Übungsleitern zu diesem Wettkampf mit nach Stuttgart nehmen.

Bernhard Elser und Tanja Conrad

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